Duell der Giganten beim Bergrennen am Gurnigel

Am Wochenende vom 9./10. September treffen sich Automobilsportler aus der ganzen
Schweiz zum Nationalen Bergrennen am Gurnigel. Der traditionelle Anlass im malerischen
Gantrischgebiet, organisiert vom Verein Bergrennen Gurnigel, bildet den zweitletzten Lauf zur
Schweizer Bergmeisterschaft 2023. In den verschiedenen Kategorien werden rund 220 Fahrer
am Start in Rüti bei Riggisberg erwartet. Die mittelschnelle und kurvenreiche Bergrennstrecke
endet nach 3734 Metern im Gurnigelbad und gilt als technisch anspruchsvoll. Im Startbereich,
auf der Laas und in der Zielkurve geniesst das Publikum von den Naturtribünen aus einen
schönen Blick auf das Renngeschehen.

Im Mittelpunkt steht der Kampf um den Tagessieg, der dieses Jahr besonders viel Spannung
verspricht. Mit seinem Triumph über Vorjahressieger Eric Berguerand auf Lola-Cosworth beim
vergangenen Bergrennen in Oberhallau hat sich Lokalmatador Marcel Steiner in der
Bergmeisterschaft der Rennsportwagen in eine gute Ausgangsposition gebracht. Zwar führt er
sie nach sechs Rennen mit zwanzig Punkten Vorsprung an. Nach Abzug des obligaten
Streichresultats, das Berguerand mit dem Startverzicht beim EM-Lauf im Jura bereits bezogen
hat, liegen beide Fahrer jedoch gleichauf an der Tabellenspitze. Die Titelentscheidung
zwischen dem Berner und dem Walliser dürfte im Normalfall daher erst beim Finalrennen eine
Woche später in Les Paccots fallen.

Keine Frage, dass Hausherr Marcel Steiner nach den drei Tagessiegen im Monat August beim
Internationalen Bergrennen Osnabrück (D), in Les Rangiers (Schweizer Wertung) und in
Oberhallau auch vor dem Heimpublikum glänzen will. «Die Prognose, wer von uns beiden am
Gurnigel gewinnen wird, ist schwierig. Ich gebe einfach mein Bestes und hoffe, dass die
Technik unseres selbst entwickelten LobArt-Honda-Turbo weiterhin so gut funktioniert wie
bisher, dann sehen wir, was dabei herauskommt», hält sich der Garagier aus Oberdiessbach
mit den Erwartungen zurück. Er selbst hat das Gurnigelrennen von 2008 bis 2012 fünfmal
gewonnen, sein grosser Widersacher schon 2006 das erste Mal und seit 2013 weitere sieben
Male in acht Austragungen. Zu den weiteren Anwärtern aufs begehrte Gesamtsiegerpodium
zählen der 25-jährige Aargauer Robin Faustini in einem Osella FA30 und dessen
Kantonskollege Thomas Amweg, der Gurnigelsieger von 2019, in einem Reynard F3000.

In der Bergmeisterschaft der Tourenwagen haben Bruno Sawatzki auf Porsche 991 GT3 Cup
aus der Gruppe InterSwiss und Roger Schnellmann im gut 800 PS starken Mitsubishi Evo VIII
J-Spec aus der Gruppe E1 ihre Kategorien bei allen Starts gewonnen. Weil Schnellmann im
Juli das fürs Material strapaziöse Bergrennen von Massongex bewusst ausliess, kann sich
Sawatzki mit einem weiteren Gruppensieg am Gurnigel vorzeitig den Titel sichern.

Am Samstag stehen ab 7 Uhr bis ca. 17.30 Uhr drei Trainingsläufe für alle Kategorien auf dem
Programm. Am Sonntagmorgen beginnt um die gleiche Zeit der erste Rennlauf. Das
Klassement erfolgt nach Addition der zwei schnellsten Zeiten aus drei Läufen. Tickets sind am
einfachsten und schnellsten im Vorverkauf über die Homepage www.gurnigelrennen.ch zu
beziehen. Im Internet und über die Sportity App (Kennwort: Gurnigel2023) sind weitere
Informationen und viel Wissenswertes zu diesem bereits in der Vorkriegszeit ausgetragenen
Bergrennen am Gurnigel zu erfahren.

Marcel Steiner©Christian Eichenberger
Ambiance Gurnigelrennen©Christian Eichenberger